Silierregeln

I. Hochwertiges Futter im richtigen Zeitpunkt schneiden

Der optimale Zeitpunkt für den ersten Schnitt des Futters ist im Schossen der Hauptgräser. Der Zuckergehalt und die Verdaulichkeit sind zu diesem Zeitpunkt möglichst hoch. Die folgenden Schnitte sollten im Abstand von 4-5 Wochen siliert werden.
Am einfachsten ist das Frühlingsgras zu silieren. Die Sommer- und Herbstschnitte beinhalten weniger Zucker, Rohproteinüberschüsse und z. T. Schmutz. Ausserdem sind die Aussentemperaturen im Sommer und Herbst höher als im Frühjahr. Durch die wärmeren Temperaturen kühlt das Siliermaterial weniger schnell ab, wodurch Nacherwärmungen eher begünstigt werden.
Altes Futter, welches reich an Rohfasern und groben Stengeln ist, lässt sich nur schlecht verdichten.
Weissklee und Kräuter sind aufgrund der hohen Bröckelverluste schlechter zum Silieren geeignet als gräserreiches Silagegut. Abgestorbene und angefaulte Pflanzenteile beeinflussen die Gärung negativ

II. Nur sauberes Futter silieren

Wenn verschmutztes Futter (Erde, Mäusehaufen, Güllereste, etc.) siliert wird, gelangen verschiedenste negative Erreger (z.B. Clostridien) in das Futter. Erde ist basisch und wirkt puffernd in der Silage, wodurch eine optimale Säuerung erschwert wird. Diese „negativen Erreger“  können Fehlgärungen verursachen und sind somit für den üblen Geruch von schlechter Silage verantwortlich. Es ist äusserst wichtig, Wiesen im Frühjahr zu walzen und das Mähwerk auf die richtige Höhe einzustellen (5 bis 7 cm über der Bodenoberfläche). Wenn möglich auf trockenem Boden mähen, Zett- und Schwadmaschinen bei der Ernte auf die optimale Höhe einstellen.

III. Futter anwelken

Optimal angewelktes Siliergut weist einen TS-Gehalt von 35 – 40 % auf. Durch das Anwelken können die Bedingungen für eine Milchsäuregärung verbessert werden. Die Gärsaftverluste (Nährstoffverluste) sind geringer. Zudem wird eine angewelkte Silage von den Tieren lieber gefressen, wodurch der Futterverzehr ansteigt. Durch den Wasserverlust, der durch das Anwelken resultiert, wird der Transport- und Fütterungsaufwand verkleinert und die Bedingungen für eine optimale Gärung verbessert.

IV. Siliergut zerkleinern, zügig einsilieren und gut verdichten

Einer der wichtigsten Punkte, welcher beim Silieren beachtet werden sollte, ist die Verdichtung. Eine schnelle, starke Verdichtung des Siliergutes verhindert den Eintritt von Luft, wodurch Gärverluste minimiert werden können.
Nebst der besseren Verdichtung, fördert eine intensive Zerkleinerung, wie auch das Mähen mit Mähaufbereitern die Gärung. Eine rasche Befüllung der Silos und eine gute Verdichtung gewährleisten einen optimalen Start der Gärung. Bei Flachsilos ist das zügige Einsilieren und Festwalzen besonders wichtig und meist der limitierende Faktor in der Silierkette.

V. Silos luftdicht abschliessen

Bei Luftzutritt können Hefen und Pilze Gärverluste verursachen und Toxine (Gifte) bilden. Deshalb ist bei Hochsilos auf eine tadellose Dichtheit der Silotüren zu achten. Gärsaftsiphons sollten vor dem Einsilieren kontrolliert werden. Flachsilos müssen sorgfältig mit UV stabilen Folien abgedeckt und am Rand mit Säcken beschwert werden.

VI. Auf eine ausreichende Entnahme achten

Grundsätzlich sollten Silos frühestens 6-8 Wochen nach dem Einsilieren geöffnet werden. Damit die Silage möglichst kurz der Luft ausgesetzt ist, sollte auf eine genügend grosse Entnahmemenge geachtet werden. In Hochsilos beträgt diese im Winter mindestens 5 cm pro Tag, im Sommer mindestens
10 cm pro Tag. Bei einer Handentnahme sollten höhere Werte angestrebt werden, da das Siliergut bei einer Handentnahme oft gelockert wird. Im Flachsilo gelten Richtwerte von 1-1,5 m pro Woche im Winter und 2-2,5 m pro Woche im Sommer. Werden Siloballen verfüttert, sollten diese innerhalb einer Woche aufgebraucht werden.

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