Landwirtschaftsfachtagung: Ist „jedes Jahr ein Kalb“ noch anstrebenswert? Wie finde ich die optimale Zwischenkalbezeit für meinen Betrieb?

Geschrieben am 07.02.20 von nh

Landwirtschaftstagung Niederhäuser AG, Rothenburg, vom 13. Februar 2020

Ist „jedes Jahr ein Kalb“ noch anstrebenswert? Wie finde ich die optimale Zwischenkalbezeit für meinen Betrieb?

Die Kühe werden nicht stierig, oder sie zeigen die Brunst kaum. Die Kühe „packen“ nicht, sie „kommen alle drei Wochen wieder“: An Ansatzpunkten, Strategien und Ratschlägen zu diesen Probleme, mangelt es nicht. Trotzdem bleibt die Fruchtbarkeit unserer Milchkühe – gerade in diesem Winter, aber nicht erst seit diesem Winter – ein dominierendes Diskussionsthema unter Züchtern und Milchproduzenten. Extreme Vorschläge mit Zwischenkalbezeiten von 450 Tagen oder mehr tragen dabei nicht zu einer sachlichen Diskussion bei.

Die Hauptreferentin unserer Landwirtschaftstagung, die Tierärztin Jacquelin Rohkohl von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, zeigt anhand von Praxiserfahrung und – erstmals! – auch mit Praxisdaten, dass es sich lohnt, alte Weisheiten zu überdenken und die Fruchtbarkeitsziele des Betriebs für die Herde ganzheitlich und ökonomisch zu denken. Denn:

  • wer später besamt, gewinnt Milch: Verlängerte Zwischenkalbezeiten erhöhen die Persistenz stärker als bisher bekannt
  • doppelter Verlust: Jede erfolglose Besamung verschlechtert den Besamungserfolg der Folgebesamung
  • wenn schon, dann schon: wer in kurze Zwischenkalbezeiten investiert, sollte auch den Kälberwert im Auge behalten (Samenqualität, Rassenwahl, Sexing…).

„Schlechte Fruchtbarkeit“ ist, gemäss Jacquelin Rohkohl, oft weniger das Krankheitssymptom, als das sie betrachtet wird. Sondern eher ein Mittel, mit dem die Kuh die Belastung steuert, die sie tragen kann.

Dazu gibt die Landwirtschaftstagung selbstverständlich auch die Gelegenheit, der Referentin Fragen zu stellen (z.B. zur Wirkung auf die Zellzahlen) und zur Diskussion mit Berufskollegen.

Tagungsprogramm:

09.00              Begrüssung   Marlene Kamber, Geschäftsleitung Niederhäuser AG

09.10              Ist früh besamen immer besser und wirtschaftlicher? Dr. Jacquelin Rohkohl, RGD Niedersachsen

10.15              Kaffee und Gipfeli

10.45              Früh oder spät besamen:  wie spielt der Kälberpreis hinein? Martin Raaflaub, technischer Dienst Niederhäuser AG

11.30              Wasserkreuzkraut – uroSIL® Bakterien in der Silage bauen Giftstoffe ab: Marcel Röösli, LBBZ Schluechthof, Cham

Die Tagung ist kostenlos.

Anmeldung:  041 289 30 20 oder futter@niederhaeuser.com

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